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Moderation ist Böse

Moderation ist BöseTM sagt Derek M. Powazek in seinem Buch Design for Community. Leider bin ich erst kürzlich über den Auszug daraus: Gaming the system: How moderation tools can backfire gestolpert, in dem er feststellt, wie alle Moderationstools (wie z.B. Moderation und Metamoderation auf Symlink) die ganze Community in einen schlimmen Abwärtsstrudel bringen können. Sonst wäre Symlink jetzt vielleicht moderationsfrei, wer weiss.
Nur schon das Vorhandensein von Moderationstools kann nämlich als Rotes Tuch auf einige Leser wirken, die sich dann herausgefordert fühlen, das System zu testen. Ausserdem kann es durch die Möglichkeit der Kommentarfilterung dazu kommen, dass sich die Community zersplittert: ein Teil liest nur die positiv moderierten Kommentare, und der andere Teil, sozusagen die Unterwelt, tobt sich regelrecht aus.
Bei Slashdot hat das ganze System dazu geführt, dass ein grosser Teil der Kommentare zur Unterwelt zu zählen ist, die Site ohne Kommentarfilter nicht wirklich lesbar ist, und die Community deshalb schon gespalten ist. Auch ich lese bei Slashdot nur die mit mind. +3 moderierten Kommentare, und verzichte meistens darauf, selbst zu moderieren, da es viel zu zeitaufwendig ist, sich durch die sinnlosen Kommentare zu wühlen. Auf Symlink haben wir zum Glück noch keine solchen Tendenzen, wohl weil wir die kritische Masse nicht erreicht haben, und so noch nicht attraktiv sind für Trolls.
Dass Powazeks Aussage aber nicht immer stimmt beweisen natürlich die Heise Foren, die meines Wissens (ausser der Pflicht zur Registrierung) keinerlei Moderationsmöglichkeiten bieten, und trotzdem ein schlechtes Signal-to-Noise-Ratio haben: Auf Symlink wäre das nicht passiert 😉


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